Fortbildung - Freitag, 17. Juni 2022

Fam-Ki Fortbildungsseminar

Tagesveranstaltung: 09:00 - ca. 17:00 Uhr

Kommunikation mit dem Kind und Anhörung des Kindes im familiengerichtlichen Verfahren.

Zielgruppe: Verfahrensbeiständ*innen, Richter*innen, Anwälte*innen, Mitarbeitende des Jugendamtes, Mitarbeiter*innen von Beratungsstellen insbesondere der Trennungs- und Scheidungsberatung und Interessierte aus benachbarten Fachgebieten.

Ziel:

Wie können Kinder im rechtlichen Verfahren eingebunden werden? Wie spricht man kindgerecht mit Ihnen? Was müssen Richter*innen berücksichtigen? Welche Aufgabe kommt Mitarbeitenden vom Jugendamt zu?

Mit der Neuregelung des § 158a FamFG sollen auch Verfahrensbeiständ*innen u.a. über kindgerechte Gesprächstechniken verfügen. Das ist eine notwendige Voraussetzung dafür, um die Interessen des Kindes angemessen vertreten zu können. Das Fortbildungsseminar gibt hierfür konkrete Handlungsempfehlungen und vermittelt Sicherheit für die Gesprächsführung mit Kindern im Kontext familiengerichticher Verfahren.

Inhalt:

Die Frage ist nicht, ob das Gespräch mit einem verbalisierungsfähigen Kind oder Jugendlichen in einem familiengerichtlichen Verfahren bereits auf der Grundlage einer feststehenden Meinung beruhen sollte oder das Kind über Informationen verfügt, die mitgeteilt werden können, sondern wie wir mit Kindern und Jugendlichen Kontakt aufnehmen und dann ins Gespräch kommen.

Kommunikation als Anhörung in diesem Sinne meint ebenso, dass das Gespräch mit dem Kind auch beinhaltet „sich ein Bild vom Kind zu machen“ oder, so wie es jetzt im neuen § 159 Abs. 1 FamFG für die Richter*innen heißt, „sich einen persönlichen Eindruck von dem Kind zu verschaffen“. 

Inhaltliche Schwerpunkte:

- Rolle und Aufgabe des Familiengerichts / Jugendamts / Verfahrensbeistands /   

Sachverständigen

- Beachtung von Alter, Entwicklungsstand und Persönlichkeit des Kindes 

- Verschwiegenheit / Mitteilung der Gesprächsinhalte an die Eltern?

- Gesprächsführung mit dem Kind im Kontext von Kindewohlgefährdungen

- Berücksichtigung des Kindeswillens 

- selbstgefährdender Kindeswille

- Exploration zu Beziehungen, Bindungen, Wünschen, Hoffnungen, Vorstellungen und Willen 

 des Kindes

Referent:

Dr. Rainer Balloff studierte Rechtswissenschaft und Psychologie an der Freien Universität Berlin (FU). Dort war er im Psychologischen Institut der FU wissenschaftlicher Leiter des Arbeitsbereichs Forensische Psychologie dann im umgenannten Arbeitsbereich Rechtspsychologie und Familienrechtspsychologie bis 2009. 

Seit 1995 ist er zusammen mit Herrn Dr. Eginhard Walter Geschäftsführer und Inhaber des Gutachteninstituts „Institut Gericht & Familie Berlin GbR“ und seit 2000 der „Weiterbildungs-Akademie für Rechtspsychologie, Kindschafts- und Familienrecht“, in der z.B. seit 1998 zertifizierte Weiterbildungen für Verfahrensbeistände durchgeführt werden. 

Er ist Mitherausgeber der Zeitschrift „Rechtspsychologie“ (RPsych), die im Nomos Verlag erscheint und Autor zahlreicher Publikationen in juristischen, pädagogischen und psychologischen Fachzeitschriften, sowie Autor der Bücher „Kinder vor dem Familiengericht“ in 4. Auflage (Nomos-Verlag) und zusammen mit Nikola A. Koritz Autor für das „Praxishandbuch für Verfahrensbeistände“ in 2. Auflage (Kohlhammer-Verlag).

Termin: 17. Juni 2022

Uhrzeit: 09:00 Uhr - ca. 17:00 Uhr

Tagesablauf:

09.00 - 10.30 Vortrag

10.30 - 10.45 Kaffeepause

10.45 - 12.15 Vortrag

12.15 - 13.30 Mittagspause

13.30 - 15.00 Vortrag

15.00 - 15.30 Kaffeepause

15.30 - ca.17.00 Vortrag

Tagungsort:

Übersee-Museum Bremen

Bahnhofsplatz 13 

28195 Bremen

Fortbildungspunkte:

Fachanwälte können Fortbildungspunkte sammeln.

Zertifikat:

Teilnehmer*innen erhalten ein Zertifikat über die erfolgreiche Teilnahme an der Fortbildung.

Teilnahmebeitrag: EUR 265,00 Euro + 30,00 Tagungspauschale (Preise zzgl. MwSt.)

Im Preis sind die Tagungsgetränke, Mittagsmahlzeit sowie allgemeine Serviceleistungen mit enthalten. Arbeitsunterlagen/Skripte sind ebenfalls inbegriffen.

Ermäßigung: möglich. Bitte sprechen Sie uns an.

Zudem können Gruppenpreise & Mehrfachbuchung berücksichtigt werden.